Interview mit Marco Helling vom SV Zeißig

Xi: Moin Marco, mit großen Ambitionen und Vorschusslorbeeren in die Saison gestartet, steht der SV Zeißig momentan sieben Zähler hinter dem SV Großpostwitz (Spitzenreiter). Wie schätzt du den bisherigen Verlauf der Saison ein?

Marco: Servus Xi. Sehr mutig von dir hier wenige Tage vor dem "Derby" ein geheimes Interview in unser Fankneipe zu machen. Ja gut, man muss sagen wir stehen zurzeit natürlich nicht da, wo wir stehen wollen. Die Spielzeit begann mit einem sehr guten Start danach zeigten wir leider vermehrt durchwachsene Leistungen. Besonders bitter waren die Pleiten gegen Pulsnitz und Cunewalde, Zähler, die jetzt sicherlich fehlen. Trotzdem warten auf uns noch fünf Spieltage, in denen genügend Brisanz und Hoffnung stecken. Danach wird abgerechnet!

Xi: Am kommenden Sonntag (10.30 Uhr) steigt das Altkreis-Derby auf dem NORBERT-PASSECK-SPORTFELD. Wie denkst du über die Rivalität zwischen beiden Mannschaften? Die berüchtigten "Oldtras" von Bergen reden in den Kneipen eher gern über die Duelle aus den Stadtligazeiten (Passeck vs. Forche, Kummer vs. Petko, Mitzscherling vs. Bischoff uvm.) als über die Spiele aus den letzten Saisons.

Marco: Ich schätze diese Rivalität sehr. Das ist wie zu Nachwuchszeiten FSV (heute FC Lausitz) gegen 1919 (heute HSV). Spiele, die immer einen sehr hohen Unterhaltungswert haben und man sich für eine Niederlage die Schmähgesänge des jeweils anderen bis zum nächsten Aufeinandertreffen anhören muss. Natürlich kann ich das nachvollziehen, dass eher von den alten Zeiten erzählt wird. Schließlich spielten da vorrangig Bergener gegen Zeißiger. Nun überwiegt die Anzahl der auswärtigen Spieler. Das ist aber die logische Konsequenz, wenn man sich als Verein weiterentwickeln möchte. Spieler kommen und gehen und da man aus dem Ort selber wohl kaum auf 20 konkurrenzfähige Fußballer zusammenbekommt, bleibt einem auch nichts anderes übrig. Wichtig ist, dass sich die Spieler mit ihrem Verein identifizieren können.

Xi: Zeißig ist in dieser Saison zu Hause deutlich stärker (9 S./2 U./1 N.) als auf fremden Platz. Bergen fühlt sich auswärts wohler. Warum könnt ihr die Form der starken Heimauftritte nur selten auswärts zeigen?

Marco: Das ist eine sehr gute Frage, wenn wir die Ursachen wüssten, würden wir sie abstellen. (Marco lacht nur kurz und bestellt sich mit einem extravaganten Handzeichen ein Getränk)

Xi: Nun zu Dir: In den letzten drei Spielzeiten standest du immer auf der Wunschliste der Bergener. Wieso kam ein Wechsel noch nie zustande? Du wohnst ja in einem kleinen Vorort von Bergen. Da würde sich doch ein Wechsel zur Nummer 1 der Elsterheide anbieten.

Marco: Ich fühle mich in Zeißig ein Stück weit zu Hause und bin auch kein Freund von Vereinswechseln. Nur am Wochenende nicht mehr berücksichtigt zu werden, würde für mich einen Grund zum Wechsel darstellen. Außerdem finde ich die angesprochene Rivalität sehr.........sagen wir unterhaltsam. (Der Wirt bringt Marco ein Flasche "Bergen-Bräu" an den Tisch)

Xi: Du blickst sicherlich mit gemischten Gefühlen auf die zurückliegenden Partien gegen unseren LSV Bergen. Im Meisterjahr (2011/2012) hast du mit Zeißig 3:1 verloren, letztes Jahr gab es ein 1:1-Unentschieden, dafür konntet ihr das Hinspiel klar mit 2:0 für euch entscheiden. Was für ein Spiel erwartest Du Sonntag auf dem NORBERT-PASSECK-SPORTFELD?

Marco: Ich hab in Bergen auch schon 1:0 gewonnen, von daher geb ich nicht so viel auf die Statistik. Ich denke es wird wieder die Tagesform entscheiden, da beide Mannschaften auf Augenhöhe spielen. Hoffen wir das beide Teams in Bestbesetzung antreten können. Am Ende gewinnt Z.............

Xi: Apropos NORBERT-PASSECK-SPORTFELD. Mit David Schumacher habt Ihr einen ehemaligen Bergener-Meisterspieler und Sonntagmorgen-10.30 Uhr-Spezi in Eueren Reihen. Was hat „Schumi“ Euch über die Atmosphäre in unserem Stadion erzählt?

Marco: Schumi hat ein Verbot auferlegt bekommen. Beide Vereine waren sich einig, dass er nicht über Bergeninterna sprechen darf. War wohl Vertragsklausel. Er faselte, was von schwarzen, großen Männern die man besser nicht begegnen möchte. Sollte er sich nicht dran halten. Gruselig.

Xi: Marco, vielen Dank für das Gespräch! Bis Sonntag!

Marco: Ich danke auch Xi. Sehr mutig, sehr mutig!


Zurück