Interview mit Co-Trainer Benjamin Hoßmang

Rieke: Hallo Benny, schön das du etwas Zeit hast für ein kleines Interview. Damit es nicht so lange dauert fange ich auch gleich mit der ersten Frage an. Wie bist du mit dem Verlauf der Hinrunde des LSV und speziell mit deinem ersten halben Jahr als Co-Trainer zufrieden?

Benny: Guten Tag Rieke. Das mach ich doch gerne. Ich bin befinde mich schon im Weihnachtsurlaub und habe genügend Zeit gerade für www.lsvbergen.de Fragen zu beantworten. Ich denke die 30 Punkte kann uns keiner mehr nehmen. Wir als Trainerteam können zufrieden in die Winterpause gehen. Also kann man sagen, dass wir bzw. ich stolz auf die Jungs sind. Sicherlich haben wir die einen oder anderen Punkte liegen gelassen, ich denke nur an Zeißig so wie Post Germania Bautzen auf heimischen Platz. Aber die Hinrunde kann man schon als erfolgreich abstempeln. Für mich persönlich war es die erste Halbserie, welche ich von der Seitenlinie erleben durfte. Das man diese natürlich mit so vielen positiv Erlebnissen abschließen konnte freut mich umso mehr. Alles, was ich gerade erlebe, ist ein neuer Lernprozess. Ich hab als Spieler einige Dinge/Erlebnisse schon mitgenommen, aber als Trainer ist es was ganz anderes. Zufrieden soll man ja bekanntlich nie sein und so gehe ich auch die nächsten Aufgaben hier mit den Jungs an. Wie müssen immer nach mehr streben, sonst bleibt man als Fußballer/Trainer stehen.

Rieke: Wie war bzw. ist die Umstellung vom professionellen Fußball zum "FREIZEITFUSSBALL"?

Benny: (lacht) KOL sollte man nicht als Freizeitfußball betrachten. Sicherlich sind die Verhältnisse und Voraussetzungen nicht die besten. Doch auch hier muss jedes Training Gas gegeben werden um am WE seine Spiele zu gewinnen. Aber ich weiß, auf was du hinaus möchtest. Es schon etwas anderes, doch hier in Bergen lebt man den Fußball. Auch wenn die Jungs mal wegen Arbeit oder ähnliches verhindert sind. Merkt man, dass alle eine tolle Ausbildung in ihrer Jugend genossen haben. Was uns als Trainer einiges erleichtert. Doch man sollte nie vergessen, dass die Jungs ihr Lohn und Brot mit ihrer täglichen Arbeit verdienen. Und deswegen freut es mich umso mehr, solche Jungs wie hier in Bergen trainieren zu dürfen.

Rieke: Was hat dich am LSV Bergen 1990 am meisten überrascht?

Benny: Der Zusammenhalt in der Truppe und im Umfeld. Man versucht mit wenig Mitteln viel zu erreichen. Ich kann nur den Hut ziehen vor allen die diesen tollen Verein unterstützen.

Rieke: Was sagst du zum Niveau in der Kreisoberliga?

Benny: Ich denke die ersten fünf Mannschaften im oberen Tabellendrittel stehen zu Recht dort. Viele Vereine können mit körperlich robusten Spielern punkten. Das ist ein Hauptbestandteil dieser Liga, doch Mannschaften wie Zeißig, Großröhrsdorf, Bischofswerda und auch wir versuchen es mit spielerischen Komponenten. Man muss jeden Gegner respektieren und zu 100 % ernst nehmen. Sonst hat man auch in der „KOL“ keine Chance.

Rieke: Könntest du Dir vorstellen nochmal die Fußballschuhe zu schnüren um im Punktspielbetrieb mitzuspielen?

Benny: Als Trainer tätig zu sein, war eine Entscheidung für meine weitere Zukunft. Deswegen ist das Kapitel AKTIVER Fußballer zu 90 % abgeschlossen. Ich will mich nicht endgültig festlegen. Aber mit hoher Wahrscheinlichkeit werde ich nur noch aus Spaß zu meinen Fußballschuhen greifen.

Rieke: Was hat dir in den ersten 15 Spielen gefallen?

Benny: Sicherlich sind viele Faktoren aufgetreten, die mir als Co-Trainer zugesprochen haben. Doch wirklich hervorheben sollte man unser Pressing gegen den Ball. Das machen die Jungs richtig gut. Aber auch die Heimstärke ist super, es ist für unsere Gegner sehr schwer hier auf dem NORBERT-PASSECK-SPORTFELD zu bestehen. Dazu kommt der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft. Ohne das geht es natürlich nicht! Aber für mich persönlich ist das Vertrauen der Spieler in meine eigene Person sehr wichtig. Die Jungs wollen lernen und das trotz dem gleichen Alter. Sie haben Respekt auf dem Trainingsplan/Spielfeld und das schätze ich sehr.

Rieke: Und mit was warst du unzufrieden?

Benny: Ich glaube so richtig unzufrieden kann ich nicht sein. Sicherlich war die Niederlage in Bischorfswerda eine Lehrstunde in Sachen Effektivität und Fehleranalyse. Oder auch die beiden späten Gegentore zu Hause gegen Zeißig und Bautzen waren ärgerlich. Doch daraus lernt man und kann es als weiteren Schritt ansehen, um sich zu verbessern. Aber die positiven Aspekte überwiegen ganz klar. Ich bin als Trainer ein positiverer Mensch geworden, man muss die Jungs immer wieder Motivieren und Lösungen für verschiedene Situationen aufzeigen.

Rieke: Du hast drei Wünsche frei? Welche sind das?? (auf den Fußball bezogen)

Benny:

  1. Erfolgreich als Trainer zu arbeiten.
  2. Mit Bergen in die Landesklasse Ost aufsteigen.
  3. Das Uli Hoeneß wieder einen Platz beim FC Bayern sowie in der Gesellschaft finden wird.

Rieke: Viele Gerüchte kreisen um Winterneuzugänge in der Elsterheidemetropole. Wollt ihr euch im Winter weiter verstärken?

Benny: (lacht) Also ich denke unser Kader hat in der Hinrunde gezeigt, wie stark er ist. Peter Wislaug kommt von 1919 zurück. Auf ihn freuen wir uns natürlich er hat schon im ersten halben Jahr gezeigt, was für ein großer Mensch er ist. Nur durch seine Leihe konnte "Weidi" spielen. Sonst ist glaube nichts geplant. Aber dazu solltest du unseren Sportdirektor „den Langen“ befragen. Es vergeht wirklich kein Tag in dem ich in der lokalen Presse die Namen Armin Kilz, Bum Kubscha oder David Schumacher im Zusammenhang mit dem LSV Bergen lese.

Rieke: Wie feierst du eigentlich Weihnachten?

Benny: Weihnachten ist bei uns das Fest der Familie. Wir sitzen meist alle zusammen und genießen die gemeinsame Zeit. Es werden auch Geschenke verteilt, doch für jeden sollte die Gesundheit immer an erster Stelle stehen. Denn ohne die gäbe es keine besinnliche Weihnachtszeit.

Rieke: Und zum Abschluss noch eine Anekdote aus deinem Fußballerleben!

Benny: Das ist eine gute Frage, aber ich denke ein Erlebnis in meinem jungen Leben ist in besonderer Erinnerung geblieben. Durch den dritten Platz bei der Schul-WM in Dänemark wurden wir nach Berlin zum damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder eingeladen. Dort wurden wir für unsere Leistungen geehrt. Danach saß man dann bei einem gemütlichen Grillerchen zusammen und hatte das Privileg mit dem Bundeskanzler in ein kurzes Gespräch zu kommen. Aber auch Steffi Jones (jetzt DFB-Direktion) und Anja Mittag (Nationalspielerin) waren anwesend, da die damalige Jugend-Mannschaft der Mädchen Gold in Dänemark holte. Es war ein besonderes Gefühl, was aber einem aber auch gezeigt hat, dass diese Personen normale Menschen sind wie wir.

Rieke: Das wars auch schon. Ich bedanke mich für das nette Interview und wünsche eine angenehme fußballfreie Zeit.

Benny: Nichts zu danken. Ich wünsche auch schöne Feiertage. Bis bald!


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